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Smart #5 BRABUS – Nah an der Spitze.

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Von ELDA-Motorredakteur Gerhard Brunnbauer
Testzeitraum Dezember 2025

Die Testredaktion von Es lebe das Auto hatte kürzlich die Gelegenheit, die stärkste Ausprägung des Smart #5 erleben zu dürfen. Seit seiner Einführung überschlagen sich die Medienberichte in Superlativen. Viele meinen, dass es Smart mit dem #5 gelungen ist, das derzeit kompletteste Elektroauto auf den Markt zu bringen. Wenn man sich so die technischen Daten unseres Testwagens ansieht, scheint das auch wirklich in diese Richtung zu gehen. Wie schlägt sich der Fünfer wirklich im harten (winterlichen) Alltag?

Smart #5 Brabus im Eslebedasauto Test

Technische Daten im Überblick

KategorieWert
Leistungbis zu 646 PS
Drehmoment710 Nm
Beschleunigung 0-100 km/h3,8 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit210 km/h (abgeregelt)
Batterie-Kapazität100 kWh
WLTP-Reichweite (Herstellerangabe)
Test-Reichweite
ca. 520 km
ca. 350 km
LadeleistungWechselstrom (AC): bis 22 kW
Gleichstrom (DC): bis 400 kW
Durchschnittsverbrauch (WLTP)
Testverbrauch
ca. 19,9 kWh/100 km
ca. 27 kWh/100 km
Basispreisab € 57.000,-

Wie steht´s um Design, Innenraum & Ausstattung?

Eines muss man dem Smart #5 gleich mal vorweg lassen: Er gehört definitiv nicht zu den optisch gleichgeschorenen China-SUVs, die derzeit angeboten werden. Der Smart definiert sich über eine Vielzahl an erfreulichen Ecken und Kanten, an dem das Auge des Betrachters hängen bleibt. Vor allem das Lichtdesign vorne und hinten findet man in dieser Art kein zweites Mal. Dazu kommt ein extrem voluminöser Wagenkörper, mit riesigen 21-Zoll Rädern, versenkbare Türgriffe und ein senkrecht abfallendes Heck, welches einen rund 600 Liter großen Kofferraum verbirgt. Auch unter der vorderen Haube befindet sich ein Stauraum, der nochmals rund 50 Liter Fassungsvermögen beisteuert.

Generell bietet der Smart #5 sehr viel Platz für seine Passagiere und deren Gepäck.

Innen dominieren gleich drei Bildschirme. Der übliche Infoschirm hinterm Lenkrad, die Mitte für die Bedienung des Infotainments und ein gleich großer Screen vor dem Beifahrer, der dort für Bespaßung mittels Streaming & Co sorgt. Das Ambiente in der Brabus-Version wurde eindeutig auf Sport gebürstet – sehr fein fanden wir das mit Alcantara bezogene Lenkrad und die perfekt geschnittenen Sportsitze, welche ebenfalls mit diesem Material überzogen waren. Die Materialauswahl ist generell sehr gelungen – sogar dort, wo man nicht gleich hinschaut findet man ordentliche Kunststoffe. Das hat schon sehr viel Klasse.

smart #5 brabus eslebedasauto

Fahrverhalten & Alltagstauglichkeit

Dynamik

Was soll man in Sachen Dynamik noch sagen? Die 646 PS und 710 Newtonmeter Drehmoment im “Brabus”-Modus sind einfach atemberaubend. Der #5 haut damit ab, wie von der Tarantel gestochen und dank feinfühliger Lenkung und sehr sportiver Fahrwerksauslegung lässt sich das Ding auch noch locker und präzise flott um die Kurven dirigieren. Voluminöse Bremsen sorgen dann auch noch für ordentliche Verzögerung. Macht definitiv Spaß.

Reichweite & Verbrauch – unsere Beobachtungen

Im Alltag wird man eher dann im Normal- oder Sport-Modus Land gewinnen. Auch da reicht die Leistung völlig aus – der Smart fährt sich stets souverän. Zudem hat das Ganze den Vorteil, dass man das Auto und sich selbst damit ein wenig zügelt und weniger Strom verbraucht. Im Brabus-Mode kann das bei allzu viel Gaudi schnell in Richtung 30 kWh oder deutlich mehr ausufern, während man im Normal-Betrieb eher um die 25 kWh pro 100 Kilometer “verbrennt” – wohlgemerkt bei winterlichen Temperaturen. Wenn´s dann wärmer wird, sollte der WLTP-Wert von rund 20 kWh auch möglich sein.

Wie hoch ist die Ladeleistung?

  • Für unseren Alltagstest haben wir uns auf die Langstrecke begeben. Linz – München – Linz war angesagt. Fixpunkt der Reise war der Besuch eines Heimspiels des FC Bayern-München in der Allianz-Arena. Insgesamt 460 Kilometer auf Autobahn und Bundesstraße – davon rund 200 Kilometer deutsche Autobahn von Braunau nach München und retour.
  • Gleich vorweg – auch wenn die Reichweitenanzeige des Smart #5 um die 500 Kilometer anzeigt, war uns klar, dass wir mindestens einmal laden müssen. Mangels Infrastruktur auf der deutschen Autobahn, haben wir das in Österreich erledigt – eine 300 kW-Ladesäule diente dabei gleich als idealer Test für das Ladeverhalten des Smart. Der schafft im Idealfall sagenhafte 400 kW – leider mussten wir die Säule phasenweise teilen, dennoch war die Ladegeschwindigkeit mit teils weit über 200 kW mehr als ok.
  • Unsere Reisegeschwindigkeit hat sich bei rund 120 bis 130 km/h eingependelt – dadurch konnten wir einen Verbrauch von rund 27 kW/100 km erreichen. Gerade auf der deutschen Autobahn hat das schon ein bissl geschmerzt, mit über 600 PS so dahin zu kriechen aber sonst hätten wir mangels Ladeinfrastruktur an der Autobahn einen Schnelllader tief im bayrischen Hinterland ansteuern müssen. So aber sind wir nach dem Match mit 8 Prozent SoC bei einer Schnellladesäule im oberösterreichischen Ranshofen aufgeschlagen um uns für die restliche Heimfahrt zu wappnen.

Stärken & Schwächen im Überblick

✅ Stärken

  • Hervorragende Power und Fahrdynamik
  • Riesiger 100 kWh-Akku
  • Top Ladeleistung
  • Moderne Technik & Ausstattung
  • Großer Kofferraum und viel Platz für fünf Passagiere
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

❌ Schwächen

  • Die massive Leistung (und den damit verbundenen Aufpreis und Mehrverbrauch) braucht man eigentlich nicht – um ehrlich zu sein, würde es wahrscheinlich der “normale” #5 auch tun.

Bewertung & Empfehlung / Fazit

Das derzeit beste Elektroauto? Wir würden sagen: der Smart #5 Brabus ist schon sehr nahe dran. Top Leistung, Reichweite und Ladegeschwindigkeit lesen sich nicht nur auf dem Papier gut, sie sind es auch im Alltag. Leider kann auch Smart die winterlichen Temperaturen und die dadurch deutlich geringere Reichweite nicht wegzaubern aber in der warmen Jahreszeit dürfte sich der #5 die Krone unter den besten E-Autos definitiv holen.

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