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Mit dem VW Golf R zur DTM nach Spielberg.

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Die Fahrt von Leonding zum Red Bull Ring ist eine abwechslungsreiche Sache. Knapp 200 Kilometer quer durch Oberösterreich und die Steiermark – eine Mischung aus Autobahn, einer knackigen Passstraße sowie flotten Bundesstraßenkilometern ist wie gemacht für den stärksten im Golfrudel: dem VW Golf R .

Schon auf den ersten Kilometern zeigt der Golf R seine Langstreckentauglichkeit: Im Comfort-Modus gleitet er souverän über die Westautobahn, als wäre er eher ein Reisewagen und nicht das stärkste Modell der Golf-Familie. Die Sportsitze sind herrlich bequem, das Fahrwerk gibt sich erstaunlich nachgiebig, und der Motor hält sich akustisch zurück. Lange Etappen sind hier definitiv kein Stressfaktor, eigentlich fast schon Erholung – und man vergisst fast, dass unter der Haube über 330 PS nur darauf warten, geweckt zu werden.

Richtig spannend wird es erst hinter Trieben, wo die Route über die gleichnamige Passstraße führt. Einfach den blauen R-Schalter am Lenkrad gedrückt und aus dem entspannten Cruiser wird ein Kurvenjäger erster Güte. Im Sport- oder Race-Modus spannt sich das Fahrwerk merklich vor, die Lenkung wirkt jetzt messerscharf. Plötzlich verschmelzen Straße und Auto zu einer Einheit, und jeder Kurvenausgang wird zur Einladung, das volle Potenzial aus dem Golf R rauszuholen. Untermalt wird das Spektakel von teils deftigem Grollen aus den fetten Auspuffrohren und delikaten Zwischengaseinlagen beim Zurückschalten.

Die Gasannahme ist erfrischend spitz und der Allradantrieb sorgt sogar auf den noch nassen Spitzkehren den Triebener hoch für hemmungslose Traktion. Die vereinzelten Ausflügler, die es diesen Sonntagmorgen schon auf die Strecke getrieben hat, werden im Handumdrehen geschnupft – uns kann nichts aufhalten. In Hohentauern angekommen folgt eine flowige Bundesstraße, die der Golf R ebenso souverän absolviert. Er liegt dabei auch in schnell angegangenen Kurven sauber und ruhig auf der Straße, auch auf der Bremse wackelt nichts, wie auch das DSG-Getriebe die Gänge stets zur richtigen Zeit wechselt. Spezialisten greifen jetzt zu den manuellen Lenkradpaddels.

Optisch bleibt der Golf R – typisch Volkswagen – eher zurückhaltend.

Kein übertriebenes Spoilerwerk, keine grellen Farbakzente. Wer ihn nicht kennt, könnte ihn fast übersehen. Fast. Denn da sind ja noch die beiden wuchtigen Doppelauspuffrohre am Heck. Und die sind alles andere als leise: Mit einem kernigen Röhren untermalen sie jede sportliche Beschleunigung, mal dezent grollend, mal so laut, dass sich Passanten an der Straße umdrehen. Spätestens wenn man in Spielberg am Red Bull Ring eintrifft, passt dieser Sound wie die Faust aufs Auge.

Unterm Strich

Der VW Golf R hat auf der Fahrt von Leonding nach Spielberg seine ganze Bandbreite gezeigt. Autobahn-Komfort, Passstraßen-Präzision und eine Soundkulisse, die jedem Motorsportfan ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ein Auto, das sowohl Understatement beherrscht als auch lauten Auftritt – je nachdem, was man ihm abverlangt.

Daten Fakten

Leistung: 333 PS
Drehmoment: 420 Newtonmeter
0–100 km/h: 4,6 Sekunden
Vmax: 250 km/h
Testverbrauch: erstaunliche 8,5 Liter / 100 Kilometer
Preis ab EUR 71.290

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