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Mini Aceman – Schluss mit Retro

Der Mini Aceman ist das neueste vollelektrische Modell der britischen Kultmarke. Mit seinem markanten Design und kompakten Abmessungen reiht sich der Aceman zwischen den bekannten Modellen Cooper und Countryman ein.​

Einen Klassiker in die Gegenwart zu holen, zählt zu den größten Herausforderungen der Autobranche. Wie überträgt man ein 65 Jahre altes Fahrzeugkonzept in die Moderne? BMW hat das beim Mini recht respektabel geschafft – gestartet wurde damals mit gekonntem Retro-Design, um dann den Schwung ins stylisch Moderne zu nehmen. Als Aceman soll nun die neueste Ausprägung von Mini vor allem junge Familien ansprechen.

Der neue Mini Aceman kommt mit fünf Türen, markanten fünfeckigen Scheinwerfern und einer vollwertigen Heckklappe daher. Trotz seiner gewachsenen Dimensionen bleibt er auf den ersten Blick ein Mini – vielleicht nicht mehr winzig, aber weiterhin handlich und praktisch. Er positioniert sich als größerer Bruder des dreitürigen Cooper und wird ausschließlich elektrisch angetrieben.

Der Mini Aceman hat zwei Gesichter.

1. Der Mini Aceman ist ein extrem stylisches Auto. Unser Testwagen ist dabei sehr gekonnt konfiguriert. Der dunkelblaue Wagenkörper harmoniert perfekt mit dem weich von Weiß ins Blau verlaufenden Dach samt großem Glasschiebedach. Sehr hübsch kontrastierend dazu bronzene Details, wie zum Beispiel das Mini-Logo oder der breite Aceman-Schriftzug am Heck. Üppige 19-Zöller geben dem Aceman noch zusätzlichen Pepp. Ebenfalls ein Eyecatcher sind die Heckleuchten, die den Union-Jack-Style jetzt im Fensterdesign einer gotischen Kathedrale zitieren und bei Annäherung sanft zum Leben erwachen.

Im Aceman sitzt man deutlich höher als im Cooper. Auffällig auch hier der coole Style. Der fett aufgepolsterte Lenkradkranz scheint direkt aus einem M-BMW zu kommen – ist wahrscheinlich auch so. Der auffällige Stoffbezug am Dashboard wird, wenn es dunkel wird von Lichtprojektionen zusätzlich in Szene gesetzt. Die elegant abgesteppten Sitze unseres Testwagens sind mit veganem Kunstleder bezogen.

Technisches Highlight ist der zentrale OLED-Bildschirm im Format einer Vinyl-Schallplatte – eine Hommage an den legendären Mitteltacho des Ur-Mini. Er bietet neben modernen Anzeigen auch eine Retro-Optik. Ergänzt wird das digitale Cockpit durch eine kleine Zusatzanzeige vor dem Fahrer – praktisch, um Geschwindigkeit und Fahrdaten im Blick zu behalten. Unter dem runden Bildschirm befinden sich ein griffiger Schalter, mit dem der Mini im Stil eines Zündschlüssels gestartet werden kann und weitere Tasten und Drehknöpfe unter anderem für die Fahr-Modi und zur Konfiguration des OLED-Bildschirms. Wählt man damit „Go-Kart“, entfährt dem System ein Juchzer und …

2. Der Aceman wird zum Kurventier. Mit seinem agilen Fahrverhalten, dem überraschend straffen – fast schon harten – Fahrwerk und der markentypisch präzisen Lenkung übertrumpft er dabei deutlich seinen Vorgänger, den Mini Clubman. Der tiefe Schwerpunkt durch die im Boden verbaute Batterie sorgt zusätzlich für ein dynamisches Fahrverhalten. Beim Antrieb bietet der Mini Aceman mehrere Leistungsstufen: Bereits das Basismodell liefert mit 184 PS ordentlich Vortrieb, die von uns getestete SE-Variante kommt auf saftige 218 PS. Darüber gäbe es dann noch den John Cooper Works mit 258 PS.

Der SE zieht jedenfalls schon mächtig ab und macht dementsprechend viel Spaß. Dank seines 49,2 kWh fassenden Akkus liegt die Reichweite bei realistischen 300 Kilometern – also mehr als genug für den einen oder anderen Abstecher ins Mühlviertler Kurvenparadies. Längere Trips lassen sich ebenfalls absolvieren – es liegt hier allerdings mehr als sonst am Fahrer, ob sich der Verbrauch in Grenzen hält – zu lustig fährt sich der Mini. Hält man sich und den Aceman im Zaum, sollten Verbräuche von weit unter 20 kWh pro 100 Kilometer drinnen sein. Da braucht´s allerdings einen gefestigten Charakter.

    Unterm Strich

    Unterm Strich ist der Mini Aceman ein gelungenes Elektroauto: stylisch, praktisch und mit den Mini-typischen Sport-Talenten. Der Einstiegspreis liegt bei für Mini sehr moderaten 33.100 Euro, unser SE Modell kostet ab 36.650 Euro. Ermöglicht wurde dieser Preis vor allem durch die Kooperation mit dem chinesischen Hersteller Great Wall Motors – denn wie der Cooper wird auch der Aceman in China produziert. Damit setzt er eine Mini-Tradition fort: Schon das Original wurde nicht nur in Großbritannien, sondern weltweit – etwa in Australien – gebaut.

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