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Ford Ranger MS-RT. Legt in tiefer!

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Auch wenn die Zeiten für automobilen Spaß immer dürrer werden – hin und wieder finden noch äußerst eigenwillige Kreaturen den Weg in die Serie. Ein Beispiel: Der Ford Ranger MS-RT.

Die Chuzpe muss man einmal haben: Man nehme einen modernen Pick-up europäischen Zuschnitts, verbreitere dessen eh schon nicht wirklich magere Karosserie um über acht Zentimeter, fülle die ausgestellten Radkästen mit satten 21-Zoll-Rädern inklusive Sportbereifung und senke den Schwerpunkt um vier Zentimeter ab.

Zusätzlich sorgt noch ein äußerst krisp abgestimmtes Sportfahrwerk für ordentlichen Kurvenspeed, welcher dank der beiden Schalensitze vorne auch mit genügend Seitenhalt genossen werden kann. Gelenkt wird der MS-RT mittels feistem Sportlenkrad. Zur Abteilung „Funny Gadgets“ gehört definitiv der integrierte Entenbürzel-Spoiler auf der Heckklappe.

Die Bezeichnung MS-RT steht für M-Sport Road Technology. 

Motorisch bleibt der Ford Ranger MS-RT komischerweise auf der vernünftigen Seite. Er wird von einem 3,0-Liter-Turbodiesel mit 240 PS angetrieben – warum die in England ansässige Ford M-Sport Abteilung hier nicht zur V6-Biturbo-Lösung aus dem Ranger Raptor gegriffen hat, ist uns ehrlicherweise ein Rätsel – wäre irgendwie die logische Motorisierung für dieses Vieh gewesen.

So aber genießen wir das verständnisvolle (-lose) Kopfschütteln des Publikums, wohl wissend, dass der Durchschnittsverbrauch bei normaler Fahrt bei akzeptablen zehn Litern Diesel pro hundert Kilometern liegen bleibt. Das schafft der stärkere Raptor nur auf Schleichfahrt. Apropos Schleichfahrt: Niedrige Geschwindigkeiten sollte man mit dem Ranger MS-RT eher meiden – da fühlen sich Kanaldeckel an, als hätte man einen Radfahrer überrollt.

Besser funktioniert das Abrollen ab rund hundert Sachen, dann federt das Trumm so ziemlich alles halbwegs komfortabel weg und auch wenn es kurvig wird, ist des Spaßes kein Ende – der Ranger liefert durchaus sportive Fahreigenschaften. Einzige Voraussetzung: Die Straße sollte breit genug sein. Die Überholspur auf Gegenverkehrsbereichen der Autobahn sollte man ebenfalls meiden.

Unterm Strich

Der Ford Ranger MS-RT spricht Pick-up Fans an, die ihr Glück hauptsächlich auf befestigten (Renn-) Strecken suchen. Wem die verständnislosen Blicke der anderen Straßenteilnehmer wurscht sind, der erhält ein optisch einmaliges Fahrzeug, mit trotzdem motorischer Vernunft. Echte Mankos sind seine Abmessungen, die enge Innenstädte und verzwickte Tiefgaragen zur kniffligen Challenge machen und der Preis (ab 93.631 Euro), der einem die Tränen in die Augen treibt.

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