Citroën hat bereits im Frühling den neuen C5 Aircross präsentiert und vor zwei Monaten auch die Bestellbücher dafür geöffnet. Wir hatten jetzt auf Mallorca die Möglichkeit, dem Franzosen das erste Mal auf den Zahn zu fühlen.
Mit der zweiten Generation des C5 Aircross schließt der französische Automobilhersteller Citroën die optische Runderneuerung seiner Modellpalette ab. Diese besteht ab sofort ausschließlich aus SUV. Der C5 Aircross übernimmt jetzt ebenfalls viele Details der wegweisenden Studie Oli, die 2024 auf dem Pariser Automobilsalon gezeigt wurde.
Bei der Gestaltung gingen die Designer vollkommen neue Wege gegenüber dem Vorgänger. Das Ergebnis ist eine Silhouette, die mit Kanten und Linien spielt und völlig auf Chrom verzichtet. Die Front wird vom prägnanten neuen Logo dominiert und von der neuen Lichtsignatur eingerahmt. Am Heck haben es die aus der Studie bekannten herausragenden Rückleuchten tatsächlich die Serie geschafft. Die dezent abfallende Dachlinie verbessert die Aerodynamik – das sorgt für bessere Reichweite – dennoch herrscht tolle Kopffreiheit für die hinten Sitzenden. Gegenüber dem Vorgänger wuchs die Länge des Citroën C5 Aircross um 15 Zentimeter auf stattliche 4,65 Meter. Der Radstand legte gar um sechs Zentimeter zu. Citroën verzichtet beim C5 Aircross bewusst auf eine Siebensitzer-Version – die bleibt dem Peugeot 5008 vorbehalten.
Elektrifizierung ist Trumpf.
Bei den Antrieben wählten die Entwickler für die Basisversion den bewährten 136 PS starken Turbo-Dreizylinder, der von einem 12 PS starken Elektromotor unterstützt wird, welcher in das 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe integriert ist. Die Systemleistung des Mild-Hybrid beträgt 145 PS (ab EUR 34.990). Für die Version mit Plug-in-Hybridtechnik kommt ein 1,6-Liter-Turbovierzylinder zum Einsatz, der 150 PS leistet und an einen 125 PS starken E-Motor gekoppelt ist, was wiederum eine Systemleistung von 195 PS ergibt. Die Kraftübertragung übernimmt hier ein Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Laut Hersteller sind im Stadtverkehr rund 100 vollelektrische Kilometer möglich.
Mit reinem Elektroantrieb gehen zwei Versionen an den Start. Die Variante mit 157 kW (210 PS) und einem 73 kWh starken Akku kommt auf eine WLTP-Reichweite von 520 Kilometern. Die stärkere „Long Range“ Version mit 170 kW (230 PS) muss nach maximal 680 Kilometern an die Ladesäule.
Starten wir mit dem Citroën C5 Aircross Plug-in-Hybrid.
Der PHEV-Antrieb stellt die Mitte im Motoren-Portfolio des C5 dar. Los geht´s in der Regel rein elektrisch. Der 125 PS starke E-Motor befördert das SUV schon recht ordentlich vorwärts, druckvoll wird´s freilich erst, wenn ihm der Verbrenner unterstützt. Das passiert, wenn die Geschwindigkeit zu hoch oder die Beschleunigungswünsche zu vehement werden – oder es der Fahrer mittels Modus-Schalter (HYBRID) wünscht. Dann schaltet sich der Sechzehnhunderter-Vierzylinder unterstützend dazu, was man klarer Weise akustisch auch bemerkt.
Besonders gelungen ist die Arbeitsteilung zwischen Benziner und Elektromotor im Hybrid-Mode: Wo sonst das Turboloch nerven würde, hilft der E-Motor mit. Der PHEV zieht von unten raus angenehm kräftig durch – und schiebt immer wieder rein elektrische Fahrphasen ein. Das fühlt sich nicht nur modern an, sondern passt auch perfekt zum entspannten Charakter des C5 Aircross.
In Österreich geht’s preislich ab 40.590 Euro los. Bestellt kann ab sofort werden.
Eine Stufe darüber rangiert der Citroën C5 Aircross Electric 210 Komfort-Range, mit dem wir ebenfalls eine Runde drehen konnten.
Unter der Haube werkt hier ein 210 PS starker Elektromotor, der seine Energie aus einer 73-kWh-Batterie zieht. Damit soll das große SUV laut WLTP-Norm bis zu 520 Kilometer weit kommen – genug, um die Insel Mallorca ohne Nachladen mehr als einmal zu umrunden. Das haben wir klarer Weise nicht ausprobiert, wir zweifeln aber trotzdem nicht an der Langstreckentauglichkeit des großen Citroën und werden das in einem Intensivtest sicher nachholen.
In Sachen Souveränität legt der Citroën C5 Aircross Electric klar vor. Der drehmomentstarke Elektromotor passt einfach perfekt zu diesem Auto – hier funktioniert der Vortrieb eben artgerecht seidenweich ohne jeden Anflug von Anstrengung. Auch das höhere Gewicht des Elektrikers fördert den souveränen Charakter – das Auto liegt einfach super-satt auf der Straße. Der C5 Aircross Electric ist somit ein entspannter Reisepartner, der sich nicht nur auf Kurzstrecken wohlfühlt, sondern auch auf der großen Reise glänzt. Was wir ebenfalls ausprobieren konnten, ist die weitgehend neutrale und sichere Straßenlage auf den engen mallorcinischen Landstraßen – hier macht der Citroën überraschenderweise richtig Spaß, ohne jedoch den Komfort zu verlieren.
Hier liegt der Einstiegspreis in Österreich bei 42.990 Euro.
DAS Highlight des C5 Aircross ist der berühmte Citroën-„Wohlfühlfaktor“ – egal welche Motorisierung man wählt.
Das Advanced Comfort Fahrwerk mit seinen progressiven hydraulischen Anschlägen bügelt selbst grobe Unebenheiten der Straße weg, der Hersteller spricht hier von einem „Fliegenden-Teppich-Feeling“ – kommt hin. Einzig die stylischen, extra groß ausgeführten und somit eher hart abrollenden Räder verhageln die Bestnote. Besser dämpfende 18- oder 19-Zoll Bereifung würde das Ganze perfektionieren – schaut halt nicht ganz so cool aus. Ebenfalls toll: die Advanced Comfort Sitze, die nicht nur weich gepolstert sind, sondern auch über eine besonders ergonomische Form verfügen. Ergebnis: Man steigt nach einer langen Fahrt nicht erschöpft, sondern entspannt aus – ganz so, wie es sich Citroën seit jeher auf die Fahnen schreibt.
Beim Interieur zeigt Citroën viel Liebe zum Detail. Sowohl bei der Gestaltung als auch bei der Materialwahl. Prägnantestes Element ist sicher der riesige zentrale Touchscreen, den die französischen Werbetexter „Wasserfall“ nennen. Er zieht sich über die gesamte Höhe des Dashboards herunter, dahinter findet man Ablagen und Dosenhalter. Die Bedienung des C5 Aircross funktioniert weitgehend friktionsfrei, sofern man sich anfangs auch ein wenig damit beschäftigt hat. Aber das ist mittlerweile bei allen modernen Autos Pflicht – ohne Kennenlern-Termin vorher wird´s meist schwierig mit der Bedienbarkeit – außerdem bleiben interessante Features dadurch oft im Verborgenen. Es gilt auch hier, sich Zeit zu nehmen und einfach gemütlich durchs System zu touchen – bevor man losstartet.
Bei der Ausstattung lassen sich die Franzosen wie gewohnt nicht lumpen. Die Basislinie „YOU“ bringt bereits LED-Scheinwerfer, einen großen 13-Zoll-Touchscreen, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, hintere Einparkhilfe sowie eine kühlbare Mittelarmlehne mit. Darüber rangiert die „PLUS“-Version, die zusätzlich Ambientebeleuchtung, ein Navigationssystem mit Sprachsteuerung samt ChatGPT-Integration und ein schlüsselloses Zugangssystem bietet. Das Topmodell „MAX“ geht noch einen Schritt weiter und wartet mit Matrix-LED-Scheinwerfern, elektrischer Heckklappe inklusive Fußsensor sowie einem Head-up-Display auf.