Ford Ranger Wildtrak V6: Wenn Abenteuer auf Alltag trifft

Es gibt Autos, die sieht man und weiß sofort: Die meinen es ernst. Der neue Ford Ranger Wildtrak V6 ist genau so ein Exemplar. In sattem Cyber Orange, mit breiter Brust und markanter LED-Lichtsignatur, rollt dieser Pick-up nicht einfach nur durch die Gegend – er marschiert. Und zwar mit dem Selbstbewusstsein eines Fahrzeugs, das weiß, was es kann. Ich durfte den Ranger über 850 Autobahnkilometer und auf verschiedensten Untergründen testen. Und ich sag’s gleich: Das ist kein Blender. Das ist ein echter Kerl mit Köpfchen.
Der erste Eindruck: Pick-up mit Lifestyle-Appeal
Schon beim ersten Blick wird klar: Dieser Ranger will nicht nur auf den Holzweg, sondern auch ins Rampenlicht. Der breite Grill, die muskulösen Kotflügel und die 20-Zoll-Räder wirken imposant, aber nicht übertrieben. Hier wurde nicht einfach ein Nutzfahrzeug aufgehübscht – hier wurde ein Statement gesetzt.
Die Farbe? Knallt. Cyber Orange heißt sie, und sie passt wie die Axt ins Holz. Besonders in Kombination mit den schwarzen Kontrastelementen, der integrierten Dachreling und den Trittbrettern wirkt der Ranger wie ein Offroad-SUV auf Steroiden. Nur eben mit Ladefläche. Und ja, er zieht Blicke magisch an – auch wenn man nur mal eben beim Supermarkt parkt.
Innen: Robuste Gemütlichkeit
Wer denkt, innen geht’s rustikal weiter, wird positiv überrascht. Das Cockpit des Wildtrak ist hochwertig, modern und gleichzeitig funktional. Ford setzt auf Softtouch-Materialien, Wildleder-Optik mit Kontrastnähten und einen riesigen 12-Zoll-Touchscreen mit dem neuesten SYNC 4-Infotainment. Der digitale Tacho ist serienmäßig und sorgt für ein futuristisches Feeling.
Die Sitze mit Wildtrak-Prägung sind nicht nur optisch gelungen, sondern auch Langstrecken-tauglich. Nach 850 Autobahnkilometern konnte ich das beurteilen. Und ich sage euch: Man steigt entspannt aus, als wäre man gerade mal zur Tankstelle gefahren. Ergonomisch top, hoher Sitzkomfort und trotzdem robust genug für Alltag, Abenteuer und Arbeit.
Der Motor: V6 mit echter Wildwest-Attitüde
Herzstück des Wildtrak ist der neue 3.0-Liter-V6-Turbodiesel. 240 PS und 600 Nm Drehmoment lassen keine Fragen offen. Egal ob es steil bergauf geht, man den Wohnwagen auf der A10 überholen will oder einfach nur durch den Matsch pflügt – der Ranger lässt sich nicht lumpen. Die 10-Gang-Automatik arbeitet angenehm unauffällig und passt die Gänge intelligent an.
Was mich wirklich überrascht hat: Trotz seines bulligen Auftretens fährt sich der Ranger auf der Straße fast wie ein großer SUV. Die Lenkung ist direkt, das Fahrwerk erstaunlich komfortabel. Und wenn’s mal ruppig wird? Kein Problem. Dank zuschaltbarem Allrad, Untersetzung und Hinterachssperre wird aus dem Lifestyle-Pick-up ein echtes Arbeitsvieh. Wattiefe von 800 mm? Ja, bitte.
Offroad & Anhänger: Volle Kontrolle, volle Power
Auf Forstwegen, matschigen Wiesen und in der Kiesgrube zeigt der Ranger, was er kann. Die verschiedenen Fahrmodi wie Sand, Schlamm oder Bergabfahrt lassen sich bequem über den Drehregler auswählen. Alles wird automatisch angepasst: Gaspedal, Schaltstrategie, Assistenzsysteme. Man merkt sofort: Der will raus. Raus aus der Stadt, rein in die Natur.
Auch mit Anhänger ist der Wildtrak in seinem Element. Bis zu 3,5 Tonnen darf er ziehen. Die clevere Rückfahrkamera mit Anhängerhilfe macht das Ankuppeln zum Kinderspiel. Auch super: Die elektrisch bedienbare Heckklappe mit Halterungen für Schraubzwingen – praktisch, wenn das Abenteuer Arbeit heißt.
Verbrauch: Durst ja, aber mit Berechtigung
Klar, ein V6 schiebt was weg. Ford gibt den Verbrauch mit 9,6 l/100 km an, bei uns waren es auf der Autobahn etwa 8,9 bis 9,2 Liter – was für ein Fahrzeug dieser Klasse absolut in Ordnung geht. Im gemischten Betrieb lag der Schnitt eher bei 11 Litern, aber ganz ehrlich: Wer sich einen V6-Pick-up kauft, tut das nicht wegen der Spritspar-Mission.
Alltagstauglichkeit: Größe zeigen
Mit 5,37 Metern Länge ist der Ranger kein Stadtauto. Aber wer sich daran gewöhnt, wird mit einem echten Allrounder belohnt. Die Ladefläche ist clever gelöst, es gibt zahlreiche USB-Ports, 230-Volt-Steckdosen und sogar ein eingebautes Lineal in der Heckklappe. Ideal für alle, die mit dem Fahrzeug arbeiten und leben.
Das 360-Grad-Kamerasystem hilft beim Rangieren, und die hohe Sitzposition sorgt für einen Überblick, den man schnell nicht mehr missen möchte. Familienfreundlich? Durchaus. Platz ist genug da, und mit Kindersitz oder Gepäck kommt man locker zurecht. Nur Parkhäuser mag er nicht. Aber wer will mit dem schon ins Parkhaus?
Fazit: Der Ford Ranger Wildtrak V6 ist mehr als ein Pick-up
Er ist ein Abenteurer, ein Arbeiter, ein Alltagsheld. Der neue Ranger Wildtrak ist für alle, die mehr wollen als nur von A nach B zu kommen. Für alle, die ihren Outdoor-Lifestyle leben und trotzdem am Montagmorgen pünktlich im Büro sind. Er ist ein Fahrzeug, das nicht fragt, ob du heute arbeiten oder raus willst. Er sagt: Mach beides. Ich bin bereit.
Und genau deshalb sage ich: Es lebe das Auto.
Euer Daily Driver, Dominik Fenzl