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Der Grande Panda – Fiats eckige Knutschkugel.

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Es gibt Autos, die sind mehr als nur Fortbewegungsmittel. Sie sind Erinnerungen auf vier Rädern.

Beim Fiat Panda klingelt’s bei den meisten sofort: Die einen denken an die würfelige Allzweckwaffe aus den 80ern, die anderen an den kultigen 4×4 mit österreichischer Allradtechnik, der sich dank seiner Leichtigkeit im Gelände mit den ganz Großen rumschlug. Fiat will diesen Spirit mit dem Grande Panda, der jetzt sogar als vollelektrische Variante zu haben ist, neu entfachen. .

Erste Begegnung: Minecraft fürs echte Leben

Schon beim ersten Blick auf den Grande Panda Electric ist klar: Fiat hat nicht einfach einen Citroën ë-C3 umetikettiert. Die Frontblende mit Pixel-Lichtsignatur wirkt eigenständig – und die gesamte, fast schon würfelig-eckige Form erinnert stark an ein Auto, das direkt aus Minecraft entkommen sein könnte. Seitlich prangt in großen Lettern „Panda“ drauf – generell geizt Fiat nicht mit Schriftzügen und Logos. Herausragend das am Heck befindliche Fiat-Logo, es wirkt als wäre es mit dem Brandeisen ins Blech gedrückt worden.

Innen geht’s genauso detailverliebt weiter. Statt nüchterner Plastik-Wüste finden sich Bambus-Verkleidungen, ovale Designelemente im Stil der historischen Fiat-Teststrecke Lingotto und gelbe Farbakzente. Das alles wirkt extrem verspielt, allzu ernste Gemüter werden wohl nicht darauf abfahren – oder sich einfach mit der Zeit daran gewöhnen. müssen.

Antrieb: Elektrisch – aber ohne „Gnackwatsch´n“.

Unter der Haube werkelt ein 113 PS starker Elektromotor, der von einer 44-kWh-Batterie gespeist wird. Diese Konfiguration zeigt schon: Einen Rennwagen mit elendslangen Reichweiten haben wir hier nicht vor uns. Laut Datenblatt sollen 320 Kilometer Reichweite drin sein. Klingt ordentlich, in der Praxis wird dieser Wert aber nur innerstädtisch erreicht. Wer den Panda auf der Autostrada mit 132 km/h Spitze dahinprügelt, der wird eher im 200er Bereich bei der Reichweite unterwegs sein.

Locker bewegt auf der Landstraße und in der Stadt hingegen? Alles völlig ausreichend. Das Fahrgefühl ist leichtfüßig, der Panda wirkt agil und lebendig. Nur wenn´s mal etwas „drawiger“ wird, geht dem Fiat der Schmäh aus – das ist aber auch beim weitgehend baugleichen Citroen eC3 nicht anders. 113 PS sind halt nur 113 PS.

Auch der Panda schafft die konzerntypischen 100 kW am Schnelllader. Fazit: Reicht völlig.

Praktisch: Fiat liefert optional ein Spiralladekabel mit, das sich aus der Front ziehen lässt. Unpraktisch: Damit lädt der Panda nur mit 3,7 kW. Wer häufiger nachladen muss, greift besser zum klassischen Kabel – dann geht’s mit bis zu 11 kW AC. Am Schnelllader sind dann die typischen 100 kW DC möglich.

Alltagstauglichkeit: Der Panda ist wirklich grande.

Mit knapp vier Metern Länge passt der Grande Panda in fast jede Parklücke, bietet aber dank seiner Eckigkeit deutllch mehr Raumgefühl. Vorn sitzt man bequem, die Rückbank reicht ebenfalls für zwei Erwachsene – und im Kofferraum findet auch der Wocheneinkauf locker Platz.

Der Einstiegspreis von rund 26.900 Euro macht den Panda Electric zu einem der günstigsten Elektroautos am Markt. Für das Geld gibt’s ganz schön viel: LED-Licht, Klimaanlage, Tempomat und Smartphone-Integration sind an Bord. Wer die von uns getestete „La Prima“-Variante wählt, darf sich zusätzlich über Navi, Rückfahrkamera, Dachreling und Bambus-Optik freuen – und zahlt rund 3000 Euro mehr.

Unterm Strich

Der Fiat Grande Panda Electric ist kein Sportler, kein Langstreckengefährt und auch kein HiTech-Wunder. Er ist genau das, was ein Fiat Panda immer schon war: er ist simpel, charmant, nützlich und sympathisch – und er ist eckig. Mit seinem kantigen Design sieht er dabei so aus, als sei er direkt aus einem Minecraft-Level ins echte Leben gerollt – und das gefällt nicht nur den Kindern.

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