Die Neuauflage des C-HR von Toyota kam Anfang 2024 mit weiterhin polarisierendem aber nicht unhübschem Design auf den europäischen Markt.

Das ausschließlich für Europa entwickelte und auch hier produzierte Modell kommt mit neuer Frontpartie, prägnanten Kanten und kurzen Überhängen daher. Die Seitenansicht mit abfallender Dachlinie wirkt sportlich und die nun bündig eingearbeiteten Türgriffe fallen nicht nur ins Auge – sie klappen sich beim Zusperren und Wegfahren auch deutlich hörbar ein.

Das knackige Heck dominieren jetzt schmale Rückleuchten. Diese sind mittig durch ein beleuchtetes Toyota-Logo verbunden. Der 4,36 Meter, 1,83 Meter breite und 1,57 Meter hohe Fünftürer weist einen Radstand von 2,64 Metern auf und bietet auch im Fond zwar genügend Beinfreiheit, dennoch fühlen sich die hinten Sitzenden ob der kleinen Fenster und der dadurch herrschenden Dunkelheit etwas eingeengt.

Was uns im Praxistest aufgefallen ist, ist die nach wie vor extrem eingeschränkte Sicht nach schräg hinten. Ohne die sehr ausgeklügelt anzeigenden Rückfahrkameras geht eigentlich gar nichts. Außerdem hätten wir uns einen Heckscheibenwischer gewünscht, der den aktuellen Saharastaub von der fast liegenden Heckscheibe entfernt.

Das Interieur ist klar gegliedert und auch die Oberflächen wirken wertig. Das Cockpit mit dem 12,3-Zoll-Kombiinstrument hinterm Lenkrad und der 12,3-Zoll messende Touchscreen präsentiert sich übersichtlich und die meisten primären Bedienelemente sind gut erreichbar. Schön ist, dass Klimaanlage, Sitzheizung und Co. noch über haptische Knöpfe bedient werden können.

Erstmals gibt es den Crossover auch mit Plug-in-Hybrid, eine reine Elektroversion ist nicht im Angebot. Wir waren mit der stärkeren der beiden erhältlichen Vollhybride unterwegs, die über einen 2,0-Liter-Motor mit einer Systemleistung von 197 PS verfügt. Die stärkere Version wäre optional auch mit Allradantrieb erhältlich, unser Testwagen wurde jedoch nur über die Vorderräder angetrieben.

Das markentypische E-CVT Getriebe kennen wir schon auf Yaris & Co. Auch hier funktioniert es klaglos, wenn man sein Fahrverhalten ein wenig anpasst. Hemmungsloses Gasgeben quittiert es nämlich mit dem üblichen Hochdrehen – wer die Sache entspannter angeht, der kommt aber recht gut damit zurecht. Zudem spart man damit auch Sprit. Unser Testschnitt lag bei respektablen 5,8 Litern Benzin pro hundert Kilometer.

Obwohl der Toyota C-HR eher sportlich auf der Straße steht, glänzt er dennoch mit sehr gutem Komfort. Dazu gehört auch die eher leichtgängige Auslegung der Lenkung, welche aber trotzdem genug Präzision für lustige Kurvenfahrten bietet. Es macht definitiv Spaß den Toyota C-HR über die Landstraße zu scheuchen. Was der C-HR aber absolut nicht macht: Er animiert nicht zum Schnellfahren, was zur allgemeinen Entspannung beiträgt.

Innerstädtisch hört man des Öfteren vom Verbrenner gar nichts. Dann übernimmt der E-Motor das Kommando und man bewegt sich lautlos vorwärts. Das funktioniert vor allem im Stop & Go-Verkehr oder in der Tiefgarage sehr gut und schont die Brieftasche.

Auch in Sachen Assistenz ist der neue C-HR mit allen gängigen Systemen gut aufgestellt. Es gibt unter anderem einen Spurwechselassistent mit Querverkehrswarner, eine Fahrerüberwachung, das Matrix-LED-Fernlichtsystem, ein Head-up-Display, eine automatische Einparkfunktion sowie einen proaktiven Fahr- und einen Lenkassistenten und vieles mehr. Ja, und auch der Toyota C-HR ist akustisch mitteilsam, er stößt eine Vielzahl an Warntönen aus – allerdings in angenehmer Lautstärke – so kann man sie durch das Erhöhen der Spotify-Beschallung locker übertönen.

Unterm Strich

Die alte Kantigkeit hat der neue Toyota C-HR weitgehend abgelegt. Dennoch ist er ein spezieller Typ geblieben, der nicht so schnell mit anderen Fahrzeugen verwechselt werden kann. In Sachen Hybrid-Technik kann Toyota sowieso niemand so schnell was vormachen – das können sie einfach.

Der Toyota C-HR 2,0l Hybrid 2WD Lounge E-CVT steht ab EUR 44.900 in der Preisliste.

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