Dass unter der Haube des Subaru Impreza ein Boxer-Motor werkt fällt weniger auf, als die Elektrounterstützung, die man ihm angedeihen ließen.
Viele weinen dem “guten alten” Impreza Rallye-Tier nach und vergessen, dass gerade der neue e-Boxer Motor für Subaru überlebenswichtig ist. Er sorgt für geringen Flottenausstoß und ist generell ein ziemlich feines Aggregat. Außerdem trauen wir uns fast zu wetten, dass die coolen Subaru-Jungs schon an einer scharfen Version basteln. Und die wird dann sicher eher den Boxer- als den Elektromotor raushängen lassen.

Optisch ganz der Alte aber dennoch neu.
Auch wenn der Impreza – wie eigentlich alle Subarus – gefühlt aussieht wie immer, hat er sich natürlich nach mittlerweile fünf Generationen stetig weiterentwickelt. Subaru versteht seine Kunden einfach und überrumpelt sie nicht mit wilden Design-Abenteuern. Der Impreza wirkt gefällig, bleibt bewusst konservativ und verzichtet auf den derzeit so beliebten Mix aus Kanten, Flächen und Ecken.

Auch innen fühlt man sich sofort wie daheim. Metallisch wirkende Cockpitblenden und Türgriffeinfassungen in Carbon-Optik sowie klassische chromumrandete Rundinstrumente schaffen die gewohnt heimelige Wohlfühl-Atmosphäre. Wo man auch hingreift, man fühlt angenehme Softtouch-Beschichtung aber auch die versteckten Bereiche des Cockpits wurden nicht stiefmütterlich behandelt, sondern wirken ordentlich und sauber verarbeitet. Ebenfalls markentypisch ist das Zusatzdisplay über dem Bildschirm des Infotainmentsystems. Dort vereint Subaru noch einmal die wichtigsten Fahrdaten sowie schematische Darstellungen der Assistenzsysteme, die alle unter dem Namen „Eye Sight“ zusammengefasst sind.

Subaru “Eye Sight” wacht über allem.
Es visualisiert in hervorragender Weise die Aktivitäten der Assistenzsysteme ohne dabei dem Fahrer ständig auf den Wecker zu gehen. Angenehm ist zum Beispiel der unaufdringliche Piepston, der mitteilt, wenn die Stereo-Kamera ein vorausfahrendes Auto erkannt hat oder wieder aus dem Blick verliert. Das ist wirklich sinnvoll. Ebenfalls gut fanden wir die Frontkamera, die auch bei höheren Geschwindigkeiten das Geschehen unmittelbar vor dem Auto abbildet, ihren Hauptsinn aber natürlich vor allem beim Ein- oder Ausparken hat. Dort hilft neben der Rückfahrkamera zusätzlich auch der radargestützte Querverkehrswarner beim Rückwärtsausparken.

Den e-Boxer Motor kennen wir schon vom Forester und XV. Er leistet 150 PS (110 kW) aus zwei Litern Hubraum. Dank der kleinen elektrischen Zusatzpower von knapp 17 PS und 66 Newtonmetern hängt der Impreza 2.0ie sehr lebhaft am Gas. Solange man es mit Gasgeben nicht übertreibt, macht auch das CVT-Getriebe richtig Freude – erst wenn man versucht, den Impreza im “Oldschool”-Rallye-Modus zu bewegen, kann die Drehzahl beim beherzten Beschleunigen durchaus schon einmal bis über 5000 Umdrehungen hinaus schießen, ohne dass dabei das Auto geschwindigkeitsmäßig der gebotenen Akustik hinterherkommt. Aber wenn wir uns ehrlich sind, wird das wohl kaum jemand mit dem aktuellen Impreza veranstalten. Da erfreut man sich lieber an der gut gelungenen Elektrifizierung.

Erstaunlich oft rein elektrisch unterwegs.
Subaru spricht von einem Mildhybrid, obwohl der Impreza 2.0ie bis zu anderthalb Kilometer allein mit der Kraft des 17 PS (12 kW) starken E-Motors zurücklegen kann. Die schafft er in der Praxis zwar selten, aber es erstaunt, wie oft der Subaru in der Stadt, in Tempo-30-Zonen, im stockenden Autobahnverkehr oder in der Tiefgarage mehrere hundert Meter zwischendurch immer wieder rein elektrisch zurücklegt. Natürlich gilt auch für den Impreza, was für alle Hybride gilt: Gespart wird in aller Regel nur auf kurzen Strecken und bei niedrigen Geschwindigkeiten. Unser Testverbrauch pendelte sich (mit hohem Autobahnanteil) bei acht Litern auf 100 Kilometer ein.

Fazit:
Wer eine beinahe exotische aber dennoch solide Alternative im Kompaktsegment sucht, ist bei Subaru gut aufgehoben. Der Impreza bietet neben Allrad, einer gut funktionierende Hybrid-Lösung kombiniert mit Automatik auch noch viel Sicherheit und jede Menge Qualität. Und was man nicht außer Acht lassen sollte: Subaru-Fahrer werden sich nicht so schnell in irgendeiner Image-Schublade wiederfinden. Was eigentlich auch sehr angenehm ist.

Daten Subaru Impreza 2.0ie e-Boxer
Motor: 4-Zyl.-Boxer
Hubraum: 1995 ccm
Leistung: 110 kW / 150 PS
Drehmoment: 194 Nm bei 4000 U/min
Elektro-Motor: 12 kW / 17 PS
Drehmoment: 66 Nm
V-Max: 192 km/h
0 auf 100 km/h: 10,0 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 7,7 Liter
Preis: ab 31.490 Euro