Neben dem 15 Zentimetern längerem und zwei Zentimeter breiteren Crossover, wirkt der Vorgänger fast eine ganze Klasse kleiner.

Der Alte war zwar auch nicht unbedingt schmalbrüstig gebaut, dennoch bemerkte man die deutlich geringere Beinfreiheit im Fond und das kleinere Kofferraumvolumen deutlich. Der Neue bügelt diese Mankos restlos weg. Neben dem ganzen Wachstum hat Hyundai den Kona aber auch ordentlich geglättet, ohne ihm allerdings seinen Design-Charakter zu schmälern. Sprich: Der Kona ist optisch ohne Zweifel ein Kona geblieben.

Im Testfuhrpark hatten wir jetzt die Vollhybrid-Variante.

Auffällig sind die schmalen LED-Tagfahrlichtleisten an Front und Heck, die irgendwie total auf E-Auto machen – kein Wunder, wurde doch der aktuelle Kona von Grund auf als Elektroauto entwickelt – die Verbrenner wurden danach konzipiert und sind größtenteils ebenfalls elektrifiziert. Bei aller Rundlichkeit hat Hyundai darauf geachtet, dass auch dieser Kona seine prägnanten Stilelemente – zum Beispiel die ausgelagerten Leuchtelemente am Heck, welche nach wie vor Blinker und Bremslichter beinhalten – beibehält.

Völlig neu auch das Interieur. Die Armarturen präsentieren sich als hochwertiger Mix aus digitalen Touch-Elementen und herkömmlichen Tasten und Schaltern. Das Ganze sieht nicht nur aufgeräumt aus, es lässt sich nach kurzer Eingewöhnung auch hervorragend bedienen. Diese Aufgeräumtheit kommt auch davon, dass der Wählhebel des DSG hinters Lenkrad gewandert ist und durch diese Maßnahme viel Platz auf der Mittelkonsole geschaffen wurde.

Leider hat Hyundai nichts an der vorherrschenden Geräuschkulisse an verschiedensten Warntönen geändert. Es piepst und tönt gefühlt permanent und oft weiß man nicht einmal mehr warum. Am Ärgerlichsten ist dabei der neue – ab heuer von der lieben EU vorgeschriebene Tempowarner, der warnt schon, wenn man in der Dreißigerzone 31 Sachen fährt. Er lässt sich zwar (mühsam im Untermenü) deaktivieren, erwacht aber nach jedem Neustart wieder zum Leben. Wir finden: Sicherheit ist gut und schön, aber hier nimmt das Ganze fast schon groteske Züge an, mit dem Effekt, dass man dadurch mehr abgelenkt wird und somit wieder die Sicherheit darunter leidet.

Der Kona piepst auch bei jedem Tempolimit-Schild, welches von der Elektronik – ob richtig oder falsch – erkannt wird und ebenso wenn man mal nicht dauernd konzentriert auf die Straße blickt…ARGHHH!! 🤬 

#eslebedasauto

Ansonsten gibt´s am Leben im und mit dem Hyundai Kona eigentlich nichts zu bekritteln. Die sehr bequemen Sitze lassen sich beheizen, kühlen und verfügen über eine ordentliche Massagefunktion. Die Materialwahl und auch deren Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben – im neuen Kona hält man es definitiv auch über lange Strecken sehr gut aus.

Wie fährt sich der Hyundai Kona Hybrid?

Die Motoren-Palette für den Kona ist groß, neben zwei Benzinern (120 und 198 PS) gibt es zwei vollelektrische Varianten mit 156 PS und 218 PS sowie den von uns getesteten Vollhybrid. Er bietet ein höchst harmonisches Antriebspaket, welches vor allem beim gemütlichen Cruisen und in der Stadt groß auftrumpft. 141 System-PS sowie 265 Newtonmeter Drehmoment treffen hier auf mindestens 1,6 Tonnen (1533 kg Leergewicht) – da darf man sich halt keine dynamischen Höchstleistungen erwarten. Will man in der Regel aber auch nicht – zu komfortabel ist der Kona abgestimmt. Wer es brachialer liebt, sollte auf die N-Version warten. Diese Tiefenentspanntheit kommt auch der Effizienz zugute. Wir schafften im Schnitt unter sechs Liter Super pro hundert Kilometer. 

Fazit

Mit dem Kona Hybrid bietet Hyundai ein vollwertiges Familienfahrzeug an, welches dank hohem Komfort und guter Ausstattung recht viel Freude bereitet. Die Preisliste für den Kona Hybrid startet ab 30.790 Euro. Wir waren mit der Prestige-Line Ausstattung unterwegs – damit bekommt man ab 38.190 Euro ein voll ausgestattetes Fahrzeug, welches in unserem Fall nur mehr zusätzlich mit Sound- und Relax-Paket vervollständigt wurde und dadurch mit 41.400 Euro in der Liste steht. 

Daten Fakten Hyundai Kona Hybrid Prestige Line 1.6 GDI 2WD
Motor: Reihenvierzylinder Benziner + E-Motor
Systemleistung: 141 PS
Drehmoment: 265 Nm
0 – 100 km/h: 11,4 Sekunden
Vmax: 160 km/h
Testverbrauch: 5,9 Liter Super / 100 km
Preis: ab EUR 38.190,-

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